Technik04.04.2024
Pressemitteilung • Ob auf zwei oder vier Rädern – ein Fahrsicherheitstraining hilft immer
- Die GTÜ rät zum Üben unter fachkundiger Anleitung
- Für jeden etwas: Vor allem bei Pkw und Motorrad ist das Angebot vielfältig
- Der Besuch von Radfahrschulen vermeidet kritische Situationen
Stuttgart. Es ist eine gute Nachricht: So unterschiedlich Fahrzeuge und Fahrkönnen von Teilnehmern des Straßenverkehrs ausfallen – ein dazu passendes Fahrsicherheitstraining lässt sich meist finden. Für Auto, Motorrad, Wohnmobil, Wohnwagen, Kleintransporter oder auch für das Fahrrad stehen unterschiedlich ausgerichtete Angebote von Automobilclubs, Automobilherstellern oder Vereinen bereit. Das gilt ebenso für Fahrerinnen und Fahrer: Vom Führerscheinneuling bis zum Verkehrsteilnehmer mit jahrelanger Praxiserfahrung gibt es passende Schulungen.
Ein Fahrsicherheitstraining lohnt sich in jeden Fall. Es erhöht die Sicherheit insbesondere in kritischen Verkehrssituationen, sagt die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH. Wer sein Fahrzeug gut beherrscht, kommt besser durch den Verkehr und gefährdet andere weniger. Positiver Nebeneffekt: Wer so ein Training absolviert hat, hat noch lange Zeit das gute Gefühl, Zeit und Geld sinnvoll investiert zu haben.
1. Fahrsicherheitstraining Pkw: Die Fahrschule vermittelt die Grundlagen des Autofahrens. Die Sicherheit kommt mit den Praxiskilometern. Ein Fahrsicherheitstraining baut darauf auf. Dem Klima in einer Gruppe kommt zugute, wenn die Kursteilnehmer ähnliche Voraussetzungen mitbringen. Das beginnt beim Alter – so bietet der ADAC spezielle Trainings für junge Frauen und Männer bis 25 an. Oder darf es ein Basistraining sein, ein Kompakttraining oder ein Intensivtraining für den erfahrenen Automobilisten? Oder gar ein Sportfahrertraining auf Rennstrecken wie Nürburgring oder Hockenheim samt einer Schulung für den perfekten Drift? Neben dem ADAC hat auch die Deutsche Verkehrswacht (DVW e.V.) zahlreiche Fahrsicherheitstrainings im Angebot.
Die meisten Kurse beginnen statisch. Wer richtig sitzt, fährt nicht nur entspannter, sondern hat den Wagen im Wortsinn besser im Griff. Aufregender ist das Erleben der Fahrdynamik in ganz unterschiedlichen Verkehrssituationen. Die Ausstattung der Verkehrsübungsplätze erlaubt es, Gefahrensituationen zu simulieren. Wie reagiert der Wagen auf nasser, trockener oder glatter Fahrbahn? Was tun, wenn ein Auto plötzlich ausbricht? Wie bremse ich am besten? Was bewirken technische Helferlein wie ESP, ABS oder eine Antriebsschlupfregelung? Wer in so einem geschützten Umfeld übt, fühlt sich für den Verkehr besser gewappnet. Das senkt das Stresslevel, erst recht bei widrigen Wetterbedingungen.
2. Fahrsicherheitstraining Motorrad: Auch hier ist die Vielfalt der Möglichkeiten schier grenzenlos. Für Neulinge werden Sicherheitstrainings angeboten, ebenfalls für Wiedereinsteiger oder erfahrene Biker. Auch spezielle Kurventrainings gibt es. Möchte ich überhaupt ein Motorrad fahren? Sogar Schnupperkurse für eine Runde auf dem Übungsplatz für Biker ohne Führerschein sind im Angebot. Genügen ein paar Stunden oder soll es ein ganzer Tag sein? Trainingsgelände sind Verkehrsübungsplätze oder sogar Rundstrecken wie die überaus anspruchsvolle Nürburgring-Nordschleife. Hinzu kommen spezielle Übungen, um das Zweirad besser zu beherrschen: Nach dem Voltigieren mit dem Motorrad – Fahren knieend oder in der Hocke auf dem Sattel und empfohlen ausschließlich auf abgesperrtem Gelände – sitzt es sich ganz unverkrampft und mit gutem Balancegefühl auf dem Bike. Spurwechsel, abruptes Ausweichen, Bremsen auf unterschiedlichem Untergrund, extreme Kurvenlagen – alles Stichworte für Stunden für die Sicherheit.
3. Fahrsicherheitstraining Wohnmobil: Mögen Autofahrer sich noch so routiniert im Straßenverkehr bewegen, am Steuer eines Wohnmobils fühlt sich doch manches anders als im Pkw. Länge, Breite, Höhe – alles ist gewöhnungsbedürftig. Das höhere Fahrzeuggewicht führt zu mehr Trägheit beim Ausweichen vor Hindernissen und verlängert den Bremsweg. Weil vor allem größere Camper kaum im Alltag gefahren werden, sondern vorwiegend während der Urlaubswochen, fehlt es oft an Übung. Da ist ein auf Wohnmobile zugeschnittenes Fahrsicherheitstraining genau das Richtige. Unter Aufsicht werden Rückwärtsfahren, Rangieren oder Einparken trainiert, das richtige Bremsen oder rasche Spurwechsel. Hinzu kommen Tipps für ein Beladen, das sich aufs Handling nicht negativ auswirkt.
Inhaltlich ähnlich wie bei den Wohnmobilen ist das Lernprogramm der speziellen Kurse für Kleintransporter bis 3,5 Tonnen. Auch hier verändern Beladung und Mehrgewicht das Fahrverhalten deutlich. Der richtige Umgang mit Kleintransportern will auch deswegen gelernt sein, weil immer stärkere Motoren beachtliche Fahrleistungen zulassen. Stets achten die Instruktionen auf eine korrekte Sitzposition und die optimale Einstellung der Spiegel.
4. Fahrsicherheitstraining für Wohnwagen: Besondere Herausforderungen bietet das Fahren mit Gespann. In kritischen Situationen wie einem abrupten Ausweichmanöver oder Bremsen vor allem in Kurven ändert sich auch das Fahrverhalten des Zugfahrzeugs erheblich. Sich darauf einzustellen, kann auf wenig befahrenen Nebenstraßen oder einem leeren Supermarktparkplatz geübt werden. Noch viel besser lässt es sich in einem Sicherheitstraining erlernen. Den gerade gemachten Erfahrungen folgen umgehend Tipps des Instruktors. Das Ergebnis: eine steile Lernkurve. Geübt wird auch das Rückwärtsfahren mit Trailer. Gerade auf Campingplätzen spart das gekonnte Rangieren Zeit und Nerven.
5. Fahrsicherheitstraining Fahrrad: Erste Trainings mit dem Zweirad kennen viele Kinder schon vom Schulhof. Radfahren kann jeder? Das widerlegt die Realität mit steigender Unfallzahl bei Fahrradbeteiligung. Der Fokus der Radfahrschulen des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) liegt dementsprechend auf Kursen für Erwachsene. Sie richten sich an jene, die Fahrradfahren eben doch nie gelernt haben oder lange nicht gefahren sind. Pedelecs und E-Bikes erfordern zudem neue Fahrtechniken. Schließlich gilt es einen Elektromotor zu beherrschen, moderne Scheibenbremsen am Rad verzögern zudem weitaus effektiver als Radbremsen früherer Jahre. Wie beim Pkw wird Kurvenfahren, Anfahren, Ausweichen von Hindernissen ebenso trainiert wie zur richtigen Sitzposition oder sinnvollen Blickrichtung beraten.
Anders als beim Automobil steigern Fahrräder – vor allem jene ohne Elektrounterstützung – die Gesundheit. Radfahren ist eine effektive Möglichkeit, die Fitness zu verbessern, Ausdauer aufzubauen und die Beinmuskulatur zu stärken. Das klappt freilich nur, wenn alle Ziele der Radtour unfallfrei erreicht werden. Hier schließt sich der Kreis zum Sicherheitstraining für das Fahrrad.
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